Unter der Trendsportart des Canyoning versteht man das Erklettern einer Schlucht entweder von oben nach unten oder in umgekehrter Richtung. Dabei kann dieses Begehen auf unterschiedliche Weise geschehen, wobei der Sportler in den meisten Fällen in einer geeigneten Ausrüstung durch die Schluchten springt, rutscht, klettert, sich abseilt, schwimmt und in einigen Fällen sogar taucht. Dabei handelt es sich um eine Erlebnisportart, die in ihren Anfängen vor fast zwanzig Jahren schon in Südfrankreich und Spanien Fuß fassen konnte. Erst in späteren Jahren erfolgte dann der Durchbruch in den Gebieten der sog. Nordalpen, was auch in den USA dem Sport zu einem gewissen Entwicklungsschub verhalf. In Amerika spricht man allerdings vom Canyoneering.
Im Vordergrund steht bei dieser Trendsportart zwar zum einen der sportliche Anreiz, viel wichtiger ist zum anderen für viele Sportler das Naturerlebnis. Dabei spielt aber auch der Zusammenhalt und der Teamgeist in der Gruppe eine sehr große Rolle. Auch Kenntnisse in Natur- und Umweltschutz sind hier wichtig, wobei man auf den Touren am besten einen sachkundigen Führer dabei haben sollte, der sowohl die Schlucht selbst als auch die nähere Umgebung kennt. Da beim Canyoning – wie von einigen Naturschützern kritisiert – Teil und Gebiete von natürlichen Lebensräume betreten werden, an die (normalerweise) kein Mensch gelangt, ist hier eine besondere Umsicht und Vorsicht geboten.
Wichtig ist außerdem, dass die Sicherheit beim Canyoning eine sehr hohe Priorität genießen sollte, denn diese Sportart sollte – vor allem bei den ersten Touren – nur unter fachkundiger Anleitung betrieben werden. Dies erfordert aber auch vom Sportler selbst ein hohes Maß an wassertechnischer und alpiner Qualifikation. Dabei sollte man grundsätzlich in der Lage sein, die eigenen Grenzen und Fähigkeiten richtig einzuschätzen, da ein Aussteigen aus der Tour vor deren Ende selten möglich und für die anderen Teilnehmer möglicherweise sogar gefährlich ist.
Wer selbständig das Canoyning ausüben möchte, sollte zumindest keine Höhenangst haben und über Trittsicherheit verfügen. Unbedingt wichtig sind weiterhin eine sehr gute Kondition sowie ein umfangreiches Wissen in Erster Hilfe, Meteorologie, Orientierung, Ausrüstung, Seiltechnik und Wildwassertechnik.
Außerdem sollte auf gar keinen Fall an der Ausrüstung gespart werden. Zu deren wichtigsten Bestandteilen gehören eine Neoprenhose, eine Neoprenjacke sowie Neoprensocken von mindestens 3 mm Stärke, bergtaugliche Schuhe, Helm (am besten alpintauglich), Canyoninggurt, mehrere HMS-Karabiner, ein Abseilgerät inkl. Klappschlinge, ein Gerät für den Aufstieg mit einem Seil, ein stumpfes Kappmesser mit Wellenschliff oder eine Ambossschere, ein wasserdichter Behälter mit Material zur Ersten Hilfe, Mobiltelefon, Signalrakete, Signalpfeife, an die Tour angepasste Arbeitsseile (als Maß gilt hier die höchste Abseilstelle) sowie ein Notseil (hier gilt als Maß die längste Stelle). Des weiteren sollten Verankerungen und Schlingenmaterial sowie ein Handbohrset und ein canyoningtauglicher Rucksack zur Ausrüstung gehören.
Wer diese Sportart ausprobieren möchte, sollte sich an die spezialisierten, kommerziellen Anbieter wenden, die nicht nur geführte Touren anbieten sondern gleichsam die nötige Ausrüstung zur Verfügung stellen. Hat man dann den Sport des Canyoning für sich entdeckt und möchte selbständig Touren planen und gehen, ist es anzuraten, einem entsprechenden Club oder Verein beizutreten und entsprechende Ausbildungskurse und Lehrgänge zu absolvieren, um die nötige Kenntnis und Sicherheit zu erwerben.
Canyoning – Schluchteln – Schluchting Video
[Video:http://www.youtube.com/watch?v=abK5MYmN5hg]
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