Drake: „FUCK! YEAH!“

Mit einem lauten Rülpsen feuert Infinity die Bierdose, die er auf einen Zug geleert hat, in die Ecke des Raumes.



Drake: „Gott, sind die alle blöd.“


Lachend streicht er sich die Haare hinters Ohr. Wir befinden uns Backstage in einer Kabine. Neben Drake sitzt Luna, sichtlich nicht weniger gut gelaunt. Und auch Finn und Damian, die sich scheinbar gerade aus ihrem Ring-Gear gekämpft hatten, wirken erstaunlich gelassen und zufrieden, während sie einige der Taschen zusammenräumen.

Finn: „Alter komm mal runter, Junge. Ich mein, ich sehs ja ein, dass das gut lief und blablabla...“

Drake: „Klappe, Finn! Es ist. Absolut. Perfekt. Gib her.“

Locker fängt er mit einer Hand eine weitere Dose auf, die Damian ihm durch den Raum zuwirft. Geräuschvoll öffnet er die Dose und nimmt einen Schluck.

Drake: „Die sind alle. So. Blöd. Und diese Arroganz schon wieder.“

Unterbrochen wird der Lord of Madness in seiner Feierlaune von einem Klopfen an der Tür.



Drake: „AHA!“

Als hätte man ein Kind zur Bescherung an Heiligabend gerufen springt er auf. Auch Finn wirbelt herum und starrt auf die Tür.

Mac Müll: „Ehm...E… Drake?“

Gelangweilt fällt Infinity auf die Bank zurück, während Finn die Tür öffnet. Mac Müll scheint einmal kurz Luft zu holen, macht dann aber wie immer Pflichtbewusst seinen Job.

Mac Müll: „Drake du standest heute Abend im Mittelpunkt eines gewaltigen Ereignisses. Ich glaube ich spreche für alle, wenn ich sage: Niemand hat Antoine Schwanenburg so früh zurück erwartet. Könntest du uns kurz deine Gedanken dazu geben?“

Noch immer sitzt Infinity genervt auf der Bank, den Kopf überstreckt, die Augen geschlossen.



Drake: „Ich dachte schon es geht los… Du langweilst mich so schrecklich...“

Huch? Drake Infinity nimmt eine Gelegenheit zur Propaganda nicht wahr?



Luna: „Müllsack, Mikro her.“

Freundlich, sanft und mit einem Lächeln… Ne Spaß. Finn reißt Mac Müll das Mikrofon aus der Hand und reicht es Luna.

Luna: „Ich fasse mich kurz: Was heute Abend passiert ist, ist ganz simpel. Als Antoine diese Liga verließ, ohne sich Alex abschließend zu stellen, übernahmen wir den Platz. Der Mann, der diese Liga so oft in seinen Klauen hatte… Weg. Und die Hydra trat an seine Stelle. Das ist unsere Liga, sobald wir wollen. Aktuell war es Ricks. Aktuell waren es die DEPPN. Aktuell war es die Dominaz, die meine Brüder über den Fight Club zeigten.“

Unter ihrem kahlen Schädel funkeln die Augen kalt aus dem Tattoo quer über ihrem Gesicht, während sie sichtlich in die Leere spricht. Aber dennoch mit einem Unterton, der unheimlich durch den Raum schwappt.



Luna: „Wir haben die Mittel, das Potenzial, um diese Liga im Kern zu verseuchen. Vielleicht brauchen wir Zeit, Erfahrung, Rückschläge. Aber aktuell tut jeder, was nur in seiner Macht steht, um NEMESIS zu helfen. Und ich meine nicht uns selbst. Ich meine alle anderen. Ich kann es euch sogar ganz offen sagen. Ihr werdet euch nicht ändern. Weil ihr zu arrogant seid.“

Kurz pausiert sie, starrt auf die Finger ihrer linken Hand, als würde sie ihre Nägel inspizieren und kratzt sich am Kopf.



Luna: „Unser toller, grandioser, neuer Commissioner Tyler, scheint uns nicht einmal wahrzunehmen. Oder den Einfluss, den wir nehmen können. Die Domination hat keine Botschaft aus ihrem Match mit uns gezogen. Die Fans halten uns für Bösewichte, die am Ende des Tages schon irgendwie fallen werden. Und Antoine Schwanenburg meint, er könnte in unsere Liga treten und weitermachen, wie zuvor, anstatt uns das eine Ding beseitigen zu lassen, das ihn aufhielt und er nicht schlug: Alex Ricks.“

Sie holt einmal tief Luft und blickt Mac Müll an. Kurz tippt sie sich an die Nase, als würde sie angestrengt überlegen, bevor ihr Finger mahnend in Richtung Mac Müll deutet.

Luna: „Ich sag dir mal was. Wenn du unsere Gedanken willst bitte: Alles, was Antoine da draußen tat, war eine direkte Hilfe für uns. Natürlich hat er Recht, dass wir bei Alex auf Granit gestoßen sind. Aber abgesehen davon, dass er so gut weiß wie wir, dass Ricks NICHT unbeeinflusst von uns blieb, hat er einfach n Haufen Arbeit abgenommen. Ich meine… WIE es passiert ist, ist egal. Ricks ist da, wo wir ihn wollten. Wir sind keine Versager in Schwanenburgs Augen, wie er behauptet. Wir sind das, was ihn nach nur 3 Monaten hierher zurückzog.“

Hinterhältig kichert Infinitys Gefährtin ins Mikrofon, während selbiger endlich aus seiner Starre erwacht und Luna laaaaaangsam das Gerät aus der Hand nimmt. Ebenso langsam stützt er sich auf seine Knie und spricht mit dem Boden.

Drake: „Ich weiß nicht genau, was Antoine möchte. Bereut er, Ricks nicht bekämpft zu haben und wir sind im Weg? Möchte er auf seine kranke, besessene Art die Liga retten, indem er uns ausschaltet? Wieso möchte er Ricks im selben Zustand wie ich? Ich kann über seine Motive nur raten aber… In seiner Arroganz hat er unklug gehandelt. Seine tolle Demonstration von Kontrolle über Ricks hat mich meinem Ziel so viel näher gebracht. Er hat die Liga zu unseren Gunsten verändert.“

Er lehnt sich wieder zurück. Streckt sich einmal und verschränkt die Arme, während Finn und Damian im Hintergrund die letzten Taschen schließen.

Finn: „Kommst du, Drake?“

Drake: „Sekunde. Er hat die Liga zu unseren Gunsten verändert. Was auch immer seine Motivation ist… Er geht fest davon aus, uns auszuschalten. Das wird er nicht. Kopfspielchen links und Rechts, Alex hin oder her. Antoines größter Fehler, war ein ganz simpler: Er unterschätzt unsere rohe Stärke. Und wenn er erst einmal aus dem Weg ist, hinterlässt er eine Situation, perfekt für uns.Und am Ende läutet er die Entweihung eben der Liga ein, die er unbedingt schützen wollte, auf seine eigene Weise. Ricks wurde durch uns Schwach, wir eilten von Sieg zu Sieg zu Sieg. Der echte Alex ist erwacht und ein von Arroganz zerfressenes Symbol dieser Liga hat uns als Ziel.“

Er drück Mac Müll das Mikro an die Brust, während er hinter Finn und Damian die Kabine verlässt.

Drake: „Ihr werdet euch alle noch umsehen. Heute Abend war der perfekte Abend für NEMESIS oder anders gesagt: Der Anfang vom Ende.“