Feedback: War Evening vom 12.03.2021
Meine unvollständigen Gedanken zur Go-Home-Show. Wie an anderer Stelle schon mal erwähnt: Falls ich zu irgendeinem Segment nichts geschrieben hab, dann wahrscheinlich, weil es mich nicht so berührt hat oder mir nichts dazu einfiel. Bei denen, die hier „leer ausgehen“ möchte ich mich hierfür entschuldigen.
Morbeus/Amelie: Ich habe wegen Amelie Schwanenburg spontan noch mal nachrecherchiert. Den Charakter habe ich zu Beginn des Jahres 2012 bei der zweiten Show, bei der ich jemals mitgewirkt habe, zum ersten Mal kennengelernt. Absolut verrückt, wenn ich so darüber nachdenke! Die Szene fand mit den vorgeschobenen Höflichkeiten und der unterschwelligen Animosität äußerst gut gemacht. Der Cliffhanger am Ende sorgt dann auch noch mal für Spannung. Sehr ordentlich!
FFFF/Schelo: FFFF sind wirklich ein Highlight für mich und die Konstellation mit Schelo als Kleinbauer ergibt Sinn. Bei
Zitat:
Carola Birkenstock wird bei dem Wort Farmer auf einmal hellhörig. Seit vielen Jahren engagiert sie sich für das Tierwohl von Nutztieren und die damit verbundene Umsetzung der Maßnahmen der Fleisch- und Milchindustrie. Ihr Ziel ist es, dass es in naher Zukunft nur noch zertifizierte Bio-Bauernhöfe gibt.
musste ich legit auflachen. Generell fand ich es sehr amüsant, wie Carola hier komplett am Simpen für Schelo ist, obwohl dieser ja zu den „verhassten, alten Säcken“ gehört.
FC/StAn/MED: Zuallererst einmal: MED Theme=Banger alert! Des Weiteren hat es mich sehr überrascht, wie sehr ich mit den Schmähungen über Sid und Gossler persönlich d’accord gehe. Die beiden Alkis haben dagegen irgendwie auch nicht viel entgegenzusetzen. MED machen dann noch mal deutlich, wieso sie die Titelträger sind und einmal mehr geben Sie als Face-Champs m.E. eine gute Figur ab. Brauchbares Multifunktions-Hype-Segment.
IC-Brawl-Segment: Führe ich hier mal trotz Eigenbeteiligung mit auf, da mir das Segment ab dem Auftauchen von Player ebenfalls unbekannt ist. Und was soll ich sagen? Es ist eine absolute Gaudi! Player legt hier einen wirklich tollen Auftritt hin und im Gegensatz zu den letzten Ausgaben darf er hier sowohl verbal als auch physisch endlich mal austeilen. Wenn ich nicht wüsste, dass ich den Titel in zwei Wochen gewinnen werde, wäre ich absolut Feuer und Flamme für eine Titelverteidigung – einfach weil Player hier SO GUT in Szene gesetzt wurde. Den German Dragon als weiteren Contender aus der Geschichte der GFCW ist dann noch die sprichwörtliche Kirsche auf dem Sahnehäubchen und ein nötiger Ausgleich zu der gefühlten Übermacht der Heels in diesem Match.
ZK/Breads/Godlike: Zu Beginn des Skits wollte ich mich schon beschweren, dass sich der Aufbau dieses Matches im Kreis dreht. Schließlich erwähnte Breads ja auch richtig, dass sich die beiden im Grunde genommen schon alles gesagt haben. Mit dem Auftauchen von Godlike hat die Szene dann aber noch die dramatische Kurve gekriegt und somit ist etwas passiert, mit dem ich nicht gerechnet habe, obwohl die Erfahrung gezeigt hat, dass man in Zereo Killer-Fehden eigentlich IMMER mit irgendwelchen NPCs aus seinem persönlichen Umfeld rechnen muss. :D Mit dem Matchende gibt man Breads dann auch noch mal Gelegenheit, seine Heelrolle ein wenig zu schärfen. Besonders im Kontext seines Hall of Famer-Status und einhergehender Wahrnehmung als Quasi-Face halte ich das für einen guten letzten Schritt, um ein wenig mehr Würze in diese Matchansetzung einzubringen.
Cornelius: Erstmal muss ich voranschicken, dass das absolut solides Gimmickplay ist, das vom Spieler von Cornelius geboten wird. Auch die Fehde gegen Joe Jobber um einen bzw. zwei Geldkoffer ist als Undercard-Fehde vollkommen adäquat. Für mich leidet Cornelius aber an einem (unverschuldeten) Problem – nämlich, dass besonders in dieser Show viele mehr oder weniger ähnlich gelagerte Schnösel-Gimmicks die Show belagern. Da hat man den „Kaiser“ Antoine Schwanenburg, da hat man Lionel Jannek, man hat Robert Breads, man hat Morbeus, man hat Al Simmons, man hat Corps Nobilis. Bei dieser Fülle an reichen und/oder sich selbstüberschätzenden Heels geht er – so zumindest mein Eindruck – leider ein wenig unter, zumal er momentan noch nicht sonderlich viel Profil besitzt. Das kann man ändern, indem Cornelius Beziehungen und Verbindungen zu anderen Akteuren in der Liga knüpft (so wie es bspw. die FFFF-Clique vormacht). Fürs erste kann Cornelius allerdings nur mildes Interesse bei mir wecken.
Schwanenburg/Rickson: Grundsolide zu lesende Szene, die das vorhergehende Match mit dem bei der Anniversary Show verbindet. Es ist schade, dass ich viele der unterschwelligen Dinge, die hier passieren nicht so würdigen kann, wie sie es wahrscheinlich verdient hätten, da mir natürlich eine Menge Kontext fehlt, den ich nur lückenhaft mit meiner Vorstellung ausfüllen kann……. Oooooder ich sehe tatsächlich mehr, als hier präsentiert wird. So oder so ein kurzweiliges Segment mit einer Menge Understatement, wenn man bedenkt, dass hier – ähnlich wie bei Zereo Killer vs. Breads – zwei tragende Säulen der Liga-Geschichte im Ring aufeinandertreffen werden. Bei dem überbordenden Pomp, der ein manches Mal das Wrestlinggeschehen beherrscht, in der Tat ein Alleinstellungsmerkmal.
Bartholomäus/Puppenspieler: PÜPPI IS BACK IN DIS BITCH! Ich bin durchaus ein Fan dieses Gimmicks und es freut mich, dass Nick den Puppenspieler für das 20-jährige noch mal ausgegraben hat. Allerdings sorgt die Matchansetzung doch schon für ein bisschen Stirnrunzeln bei mir. Zum einen wäre da die Frage nach der Rollenverteilung: Bartholomäus wurde durch seinen Manager und der Tatsache, dass er im Backstagebereich rumläuft und Leute vermöbelt, ziemlich klar als Heel etabliert. Nun könnte man argumentieren, dass Püppi als sein Gegenspieler dadurch automatisch zum Face wird. Offensichtlich ist das aber kein sonderlich faciger Move, wenn man Psychoterror nutzt, um Aufmerksamkeit für sein (One Night Only?-)Comeback zu generieren. Ganz besonders, wenn der Psychoterror gegen eine Person mit einer psychischen Krankheit eingesetzt wird, die – so las ich es aus bisherigen Bartholomäus-Skits heraus – einem enormen psychischen Leidensdruck ausgesetzt ist. Ein so sadistisches Spiel mag zum Puppenspieler-Gimmick gehören, aber als vermeintliches Face, das sich der Urgewalt Bartholomäus entgegensetzt, kann ich ihn so null ernst nehmen. Als Throwback- und Überraschungsmoment ganz bestimmt geil, mitreißend sieht aber anders aus.
Beat-the-Clock-Angle: Hier bin ich ein wenig verwirrt. Sollte das Ganze nicht bewertet werden oder gab es wieder Bewerter, die sich nicht entscheiden konnten und ist deshalb in einem Unentschieden geendet? Beide Matches sind mit einem Time Out geendet, was IMO das Ganze Konzept untergräbt. Dass Amelie Schwanenburg hier im Anschluss rauskommt und ein Machtwort spricht, ist okay, widerspricht aber irgendwie auch der neutralen Rolle, die sie sich selber geben wollte, wenn sie das Match zum Main Event macht, in dem ihr Ehemann kämpft.
Jannek/Ricks: Ein sehr, sehr guter Abschluss der Show. Beide Männer übertreiben es nicht mit epischen Gedichten und besonders Ricks kann hier von mir noch mal ordentlich Sympathien ernten und sich als den momentan Besten der Liga einmal mehr etablieren.
Gesamtfazit: Eine überwiegend kurzweilige Show, die als Go-Home-Show genau das gemacht hat, was sie soll – Lust auf den PPV machen. Die meiste Zeit hatte ich Spaß beim Lesen. Wäre dies eine echte Wrestlingliga würde ich nun wohl auf Bollyrulez gehen und mir einen illegalen Str... ich meine natürlich, den PPV vorbestellen!