[FEEDBACK] War Evening, 17.06.2022, Venlo
Breads/Corleone/Rotari: Eigenes.
Fletcher/Chasing Rabbits: Finde die Einleitung etwas irritierend. Ist da die Reihenfolge irgendwelcher Skits durcheinandergekommen?
Ist ganz witzig, dass Fletcher die Logiklücken in der ganzen Geschichte nicht ignoriert und non-chalant wegscherzt, aber das ist (seitens der Rabbits, weil ich mal davon ausgehe, dass Flo halt einfach die Ideen umsetzt, die man ihm so schickt) so ein typischer „Etwas zu erwähnen, das kritisiert wird, ist kein konstruktiver Umgang mit Kritik“-Move aus dem Zereo Killer Playbook. „Ja, ich weiß, dass X blöd ist“, und dann weiter X machen, statt sich einfach IRGENDETWAS anderes zu überlegen, weil man glaubt, sich jedweder Form von Kritik oder Logik entziehen zu können, wenn man sich self-aware genug zeigt, Feedback zu lesen und Probleme anzuerkennen, finde ich nicht sinnig. So sieht das Ganze nur noch unlogischer aus, weil den Charakteren selbst ja auf einer Kayfabe-Ebene auch bewusst zu sein scheint, dass gewisse Dinge nicht richtig funktionieren.
Kein Plan, ob verständlich ist, was ich da von mir gebe, aber in der „tl;dr“-Form: Zuzugeben, dass etwas keinen Sinn macht, sorgt nicht automatisch dafür, dass es dann anschließend von Kritik bezüglich genau diesen Punkt betreffend befreit wird.
Aber zum tatsächlichen Segment ohne Meta-Ebenen-Grundsatzdiskussion: Die Rabbits entspringen also der Fantasie der Wahrheit, aber die Wahrheit hat sie sich nicht ausgedacht? Ich glaube, das soll deep sein, aber in dem Fall bin ich zu blöd es zu raffen. Ich meine, eine kurze Google-Suche ergibt zwar, dass weder Thor noch Tha Bomb die Schöpfer von One Piece sind, aber das scheint ja nicht gemeint zu sein.
Liest sich für mich alles so wie Bray Wyatt Promos oder Malakai Black Segmente, und ich finde beides ziemlich furchtbar. Magie im Pro-Wrestling mag ich einfach nicht (wenn es das sein soll, das Ende deutet für mich ja zumindest darauf hin). Das hier verstehe ich leider auch nicht, und nach den letzten Wochen fehlt mir da ein wenig der Glaube, dass das alles Teil eines „bigger pictures“ ist. Es fühlt sich schon so an, als würde ich diese Charaktere innerlich JBD’en, und bleibe einfach nur verwirrt zurück.
Dragan/Kyd/Kyle: Kyle geht mir richtig auf die Nerven, aber auf eine Heel Art und Weise, die – denke ich – so geplant ist, und nicht auf eine „Ich will dieses Segment lieber skippen“ Art und Weise. Er hat auf jeden Fall die lahmsten Beleidigungen, die ich seit langem irgendwo gelesen habe.
Diese Nepotismus-Sache als Gimmick für Kyle finde stabil und damit kann man in mehrere interessante Richtungen gehen. Kyd würde rein charakterlich wahrscheinlich besser zu Flip Trip als zu seinem eigentlichen Partner passen, und da sie nun gegen Flip Trip antreten (und ich die Teams für den Royal Rookie kenne) könnte man da bestimmt was Lustiges zusammen zaubern. Bin erstmal optimistisch, was Kyle (der mir hier wie der „Haupt-Charakter“ der Konstellation vorkommt) und seine Crew in Zukunft noch veranstalten werden. Ist für Dennis ja vielleicht auch nicht schlecht, wenn er bloß Undercard-Stories bespielt, solange der SCHEISS-BETRIEBSRAT noch im Spiel ist.
Eric Fletcher: Aha, der Erste, der von einer „Halle“ schreibt – was für ein fataler Fehler, den wir ohne Zweifel hart bestrafen müssen.
Finde ich als Idee sehr gut, weil es neben der offensichtlichen Ansetzung am Ende auch noch den Konflikt zwischen Amelie und Fletcher fortführt. Interessant, dass Schwani sich nun, wo er das UV-Match verloren hat ohne gepinnt zu werden, doch auf die „Spielchen“ seiner Frau einlässt, um noch einen Shot zu bekommen. Die Argumentation finde ich auch stabil und absolut nachvollziehbar, ohne dass er groß Heel’ish rüberkommt. Passt alles so.
Wenn daraus wieder irgendein Three Way gemacht wird, töte ich ein Kaninchen.
Steve Steel/Muskel Miller: Ich finde diese Revanche-Story viel interessanter als den „DU BRAUCHST MUSKELN, DANIEL!“-Ansatz, auch wenn’s natürlich irgendwie Banane ist, dass der erst eingeführt und dann wieder komplett weggelassen wird, sobald es zur „echten“ Begründung geht. Da könnte was draus werden, auch wenn ich grundsätzlich schon eher zweifelnd bin. Ich meine…
MITSU. BISHI.
Sowas vergisst man nicht so schnell.
Alex Ricks: Schönes Segment. Ricks darf natürlich jetzt auch nicht mehr zu oft verlieren, weil es irgendwann albern wird, dass Dye ihn nicht kickt, wenn er seine Aufgaben nicht erfüllt. Dass Ricks sich der Realität nicht verweigert, aber immer schon einen neuen Aspekt anzuführen hat, wie er dem Protokoll helfen kann, finde ich auch eine schöne Sache, die sich konsequent durch die Dynamite/Ricks-Dynamik zieht. Ich weiß natürlich, auf was das am Ende hinausläuft (s. späteres Protokoll-Skit), deswegen kann ich jetzt nicht beurteilen, wie interessiert man nach dem Cliffhanger am Ende ist, aber ich fand es rundum gelungen.
Wahrheit: Okay, kurzes Recap. Ich denke mal, es wird noch irgendwas kommen. Hier passiert sonst erstmal nix.
Rob/Norman: Ist das Buch des Puppenspielers jetzt ein Teaser? Mit wem geht Rob denn später essen? Oder ist das gar kein Teaser, sondern ein belangloses Beermachine-Segment – eine Krankheit, der beide eigentlich entwachsen schienen? Ich bleibe mal positiv und hoffe, dieses Segment hier baut irgendetwas auf.
Flip Trip vs Kyle & Kyd: Die Spitznamen im Entrance von Flip Trip sind sehr lustig. Ich mag auch den Ansatz, dass Kyle bei seinem Entrance „farblos“ wirkt – speziell bei den Rookies macht es ja immer Sinn, dass es irgendetwas gibt, in dem sie (noch) nicht gut sind. FW ist in vielen Fällen das Ausspielen von Power Fantasies, wenn Leute sehr viel von sich selbst in einen Charakter stecken, und das führt zu Mary Sues, die absolut langweilig sind (wobei wir dahingehend gerade auch eine sehr gute Quote in der Liga haben, das war früher schlimmer).
Spaßiges Match, mit coolen kleinen Interaktionen und einzelnen Szenen (Dragan/Kyle, Kyle/Kyd) bei denen die Beziehungen untereinander eine wichtige Rolle spielen. GO ACE!
Finish ist dann auch gut. Flip Trip nach der ganzen Zeit im Roster mal einen Sieg zu geben ist auch in Hinsicht auf den Royal Rookie stabil und die Reibereien in Team Double-K haben tatsächlich zu ihrem Niedergang geführt. Schönes Storytelling in einem guten Match. Anderthalb Daumen nach oben.
Flip Trip: Einfach ziemlich sympathische Charaktere, so insgesamt, zumindest aus meiner Sicht. Man gönnt ihnen den Sieg richtig.
Dinosaurier waren ein (zu) großer Teil meiner Kindheit, deswegen bin ich mir sicher, dass Rosford Williams ein Held meines frühen Wrestling-Fandoms hätte sein können. Rosford-Promo ist cool, den Bogen da noch irgendwie zu schlagen wirkt bei Tim manchmal so ein bisschen wie „Ich nehme jetzt ein Random-Thema und gucke wie ich das logisch einbaue“ als Challenge an sich selbst – hat hier ganz gut funktioniert, weil Flip Trip das natürlich auch hergeben.
Air Rossy For Royal Rookie. Royal Rossy.
Dragan/Kyle: Nette Aufarbeitung des Matches. Kyle bleibt sich treu und ein eindeutiger Heel. Hat mir gefallen. Scheiß-Betriebsrat.
Buzzkill/Rotari/???: Eigenes.
Ellis/Silas/Camden: Finde es einen netten Touch, dieses „unangenehme“ Gespräch kurz am Anfang zu bringen. Klassisches „Show, don’t tell“ dahingehend, dass die Jungs eigentlich nichts miteinander am Hut haben.
Könnte eine Konstellation, die allen hilft. Ellis am Anfang als der panische Dude, der glaubt endlich etwas reißen zu müssen, um nicht gefeuert zu werden (oder, als größeres Narrativ: der seinen Platz in der Liga noch nicht gefunden hat, weil er sich selbst noch nicht gefunden hat und sich deswegen an Camden ranschmeißt wie ein liebestoller Labradoodle) war ein cooles Detail, genauso wie der kurze Nebensatz von Scarecrow, dass er sich nun bei The End beweisen könne.
Am Ende dann eine kleine Herausforderung von Scarecrow. Passt so.
Keek Hathaway: Stabile Status Quo Promo des Immer-Noch-Champions gegen Toni Schwanenburg, die allerdings jetzt keine Bäume ausreißt. Es gibt tatsächlich eine Formulierung, die das für mich untermauert:
Keek Hathaway: „Wenn ich Antoine und mich mit einem größer werdenden Feuer vergleiche, dann muss ich den Hass zwischen mir und Hutcherson mit einem Inferno gleichsetzen.“
Ich weiß, dass es nicht so gemeint ist, aber es führt dennoch dieses „Hutcherson ist mir wichtiger als Schwanenburg“-Ding irgendwie fort.
Ich wollte schon seufzend und kopfschüttelnd einen Schluck von meinem Monster Energy Assault nehmen, als dann am Ende doch die Wende kam, die ich tatsächlich stimmig finde – Holly zu ignorieren bietet ja die Möglichkeit, genau das später wieder aufzugreifen – und die Toni in den Mittelpunkt von Keeks Aufmerksamkeit stellt. Jetzt steht einer guten Fehde so weit eigentlich nichts mehr im Weg.
Außer das Match wird noch in einen Three Way geändert.
Beermachine/5*: Dass gerade Janneks Kumpels von Thomas Camden inspiriert werden, ist witzig. Ansonsten ist das Skit halt so da.
Kriss Dalmi: Hat Jan die AI-generierten Greentext Memes auf Twitter gesehen und sich gedacht, das auch zu machen? Dieses 4-Chan Ding (inklusive perfekter Pepe-Variation) rafft wahrscheinlich nicht jeder, aber ich fand das echt lustig, auch wenn es richtig weird ist, sowas auf Deutsch zu lesen.
Die Promo gegen Breads ist dann richtig, richtig gut und auch interessant zu lesen, weil Dalmi als Charakter Dinge von anderen Seiten mit anderem Hintergrund als alle anderen betrachten kann. Das – gepaart mit Jans offenbar endlosem Wortschatz – kommt hier einfach super stark. Irgendwie fast blöd, dass die Sache nun vorerst gelaufen ist. Allerdings sehr gut zu wissen, dass Dalmi noch immer plant, die GFCW in ihre Einzelteile zu zerlegen. Ich liebe ihn. Zwei Daumen nach oben.
Viggo vs Toni: Match im Report-Stil, was bei War Evenings immer völlig in Ordnung geht, finde ich. Antoine Schwanenburg stelle ich mir immer so ein bisschen wie einen EVOLVE-Grapplefuck-2016-Wrestler im Ring vor. Vielleicht auch sowas wie eine Mischung aus Timothy Thatcher, Jonathan Gresham und Daniel Makabe, auch wenn er glaube ich eher an das klassische WWE-Bild von „technischem Wrestling“ angelehnt sein soll. Weiß nicht, aber irgendwie habe ich in meinem „Head-Canon“ einen klar definierten Stil für ihn, und das ist ja was Gutes, oder?
Schönes Ding, mit Toni der Viggo zwar alles in allem deutlich überlegen ist, aber ihm zwischendrin doch einige Momente gibt, bei denen Viggo scheinen kann. Klassisches „Main Eventer vs Midcarder“-Booking, bei dem keine Elevation stattfindet, aber eben auch kein Squash draus gemacht wird. Einer von beiden ist zwar eindeutig besser, aber der andere ist auch keine Pflaume. Swaggy.
Camden/Mykru: Interessanter Charakter, der sofort einzigartig und weird (auf eine gute Art) rüberkommt. So richtig viel sagen kann man bei ersten Szenen nie, aber hier kann es in alle möglichen Richtungen gehen und Potential ist ohne Ende da. Ich bin schon sehr gespannt auf die Interaktionen mit der Vogelscheuche und Diehl.
Scarecrow/Zane/Corleone: Hat mir gut gefallen. Vielleicht sollte es mehr von diesen „Zweier-Konstellationen“ bei Leviathan statt der Massen-Skits geben. Hier können beide verschiedene Standpunkte klar machen, und keiner von beiden sagt irgendwas, wo ich mir denke „Na, das ist jetzt aber kompletter Schwachsinn“, sie haben schon jeweils einen Punkt, auch wenn ich mit Schkärkrouh mehr sympathisiere.
Dann kommt der Gangster-Boss hinzu und Corleone treibt die Spannungen innerhalb der Gruppierung weiter (bewusst) auf die Spitze. Interessant, dass man mit Amelie, Rotari, Corleone, Holly und Dalmi im Moment gleich fünf solcher typischen Warmonger-Charaktere hat, allerdings alle mit anderen Motiven und auf anderen Ebenen, sodass sich da wenig repetitiv anfühlt.
Die Leviathan-Story scheint endlich die Fahrt aufzunehmen, die ich mir schon länger gewünscht habe, und hier fand ich alle Charaktere echt stark. Daumen hoch.
Caracal Matthews: Mac Müll hat in dieser Show ja mal einen richtig guten Abend erwischt. Stark.
Jetzt also die Ankündigung des zweiten Flip Trippers, und das ist eine ziemlich interessante Geschichte. Bis jetzt waren sie ja mehr oder minder derselbe Typ, nur gab’s halt zwei davon – und das bietet die Chance, den Rookies noch mehr Profil zu verleihen.
Freut mich, dass – nicht nur auf dieses Skit bezogen, sondern generell – wirklich jeder Arbeit und Gedanken in den Royal Rookie zu stecken scheint. Davon könnten einige Charaktere ziemlich profitieren. Ich habe vergessen, wer die Idee mit der Rookie Battle Royal für Stranded ursprünglich hatte, aber man sollte ihm einen Schmatzer auf die Stirn drücken.
Holly/Toni: Cool, dass wir Holly einmal außerhalb der RP-technischen „Komfort-Zone“ zu sehen bekommen, zumal Schwani ja legitim ein Kräuselhauben-Perlhühnchen mit ihm zu rupfen hat.
Leider ist es dann ein typisches „Aufeinanderfolgende Monologe statt richtigem Dialog“-Skit, was typischerweise entweder Zeitmangel oder organisatorischen Problemen geschuldet ist. Das ist deswegen schade, weil die Monologe gut sind, aber es ein wenig leblos wirkt. Ich hoffe trotz Tonis Bestreben, die ganze Nummer allein durchzuziehen, dass hier dennoch in den nächsten beiden Shows ordentlich Fahrt aufgenommen wird. Es ist eine verkürzte Zeit bis Stranded, deshalb müssen die zwei Shows, die nun folgen, richtig Gas geben, und Holly mit Schwani zu verbünden wäre ein interessanter Weg gewesen.
Das heißt nicht, dass es keinen anderen interessanten Weg geben kann – davon gibt es sicherlich viele – aber ein wenig traurig ist es schon, und sei es bloß, weil einem dadurch eine Menge potenziell starker Szenen mit den beiden durch die Lappen gehen könnten.
Was bei der Formatierung dieses Skits am Ende falsch gelaufen ist muss mir aber auch nochmal jemand erklären.
Ask/Timo: Schöne Post-PPV-Promo von Ask. Hat mir gefallen, inklusive dem netten kleinen Detail bezüglich der Open-Air-Situation. Passt zu ihm, ist ein gutes Segment, ohne Bäume auszureißen. Aber das würde Ask ja eh nicht wollen, weil er die Natur so mag, AHAHAHAHAHAHA xDDDDDDDD ^^ LMAO
Er wird von T-Schill unterbrochen, dessen Indoktrination hier zum ersten Mal so richtig zum Vorschein kommt. Zum ersten Mal wirkt er nicht mehr wie der Dude, der mit Hollys Clan rumhängt, sondern richtig wie ein Teil von eben jenem Plan. Cooles Hin und Her dann auch, dass uns in zwei Wochen ein weiteres Segment bescheren wird. Diese Fehde bewegt sich genauso weiter, wie man es sich hatte denken können.
Das ist in dem Fall etwas sehr, sehr Gutes.
Protokoll: Eigenes.
Briggs vs Zane: Überraschend klares Ende. Briggs macht Zane da am Ende schon ordentlich weg – und das ist deutlich interessanter als ein „KONTER, FINISHER, OMG!“-Ende. Zane könnte jetzt mit sich selbst hadern und an seinen Fähigkeiten zweifeln, und Briggs hilft dieser deutliche Sieg auf jeden Fall. Richtig gut und schön von Marco, dass man keine Angst hat, einen eigenen Charakter auch mal deutlich verlieren zu lassen.
Post Match: Gut finde ich, dass man End die ganze Zeit nicht gesehen hat und Corleone bis hier hin seine „Auftritte“ absolviert hat, das lässt sein Erscheinen hier direkt wichtiger und größer wirken. Richtig starkes Segment zum Ende, mit Ereignissen, die allesamt vorher aufgebaut wurden, Sinn ergeben und trotzdem nichts von ihrem Impact einbüßen.
Klar, ein „aus dem Nichts“ kommender Turn kann auch eine großartige Sache sein, aber zu oft muss dafür irgendwas hingebogen werden was überhaupt nicht passt. Hier stimmt alles, von der Attacke gegen Briggs über die Sache mit Zane und der Aktion von Scarecrow. Absolut Top, sowohl für die IC-Fehde als auch für Leviathan.