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Thema: Wegpunkt

  1. #1
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    Wegpunkt

    Was ist ein Klischee?
    Was ist DAS Klischee schlechthin?

    In einem Feld aufzuwachen. Unter einer Sonne, die einen weckt. Irgendwo im Nichts.
    Und mit der Erkenntnis zu sich zu kommen, dass es ab jetzt los geht. Alles.
    Denn alles was vorher war ist nicht da. Oder nicht mehr. Vielleicht war es das auch nie.
    Egal wie sehr man sich an nichts erinnern kann, was zu diesem Augenblick führte.
    Seltsamerweise ist doch das eine Wort irgendwo in den hintersten Winkeln des Gehirns immer noch vorhanden:

    Amnesie.

    Er hat dort gelegen, im Nirgendwo, nach dem Erwachen. Er hat in die Sonne geblinzelt und sich abgetastet und hat dann die Arme wieder auf den Boden des Feldes gelegt, jetzt nachdem er keine Börse, keinen Ausweis, nicht einen Gegenstand bei sich gefunden hat.
    Er überlegt, wie das jetzt so ist. Ohne Namen, ohne Vergangenheit aufzuwachen, mit einem Körper in den – geschätzten – Dreißigern.

    In TV-Serien herrscht nach Amnesie Ratlosigkeit, Verzweiflung. Trauer. Er fühlt sich anders. Es ist etwa so, als wäre man bei vollem Bewusstsein geboren. Dieses Feld als Geburtsstation, das alle schon lange verlassen hatten. Außer ihm.

    Er hebt den Oberkörper, sieht sich um. Und er kennt das Land um sich herum. Dennoch ist alles neu, alles zufällig. Wie der Wind, der ihn zuerst von vorn umschmeichelt, dann die Richtung wechselt als wolle er ihn anschieben, aufhelfen. Und es ist auch der Wind, der dieses Stück Papier bewegt, das zu seinen Füssen liegt.

    Er muss es nicht aufheben, um es zu lesen. Ein Lächeln bewegt sein Gesicht.
    Schließlich ist es eine Adresse, ein Wegpunkt. Ein Sinn. Er wird nicht sein wie der Wind. Er kennt jetzt seine Richtung.

    Er erhebt sich und es ist, als würde sich die Sonne um ihn herum drehen, während er das tut.
    Als er aufrecht steht, hält er inne. Wie der ältere Mann mit Hund, der vor ihm steht.

    „Wer sind sie?“ fragt der alte Mann. Wahrscheinlich ein Jäger. Oder dergleichen. Für ihn kann er alles sein. Feldbesitzer. Landvermesser. Streuner. „Wie kommen sie hierher?“

    Sein Gegenüber denkt über die beiden Fragen nach. Er legt den Kopf in den Nacken, schaut nach oben. Weil es ihm scheint, als wäre er geradewegs vom Himmel gefallen, entscheidet er sich den beiden Fragen die selbe Antwort zu geben.

    „I fell to earth.“


    ~

  2. #2
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    Klingt nach ner geilen Party am Vorabend^^....Nein ernsthaft, ein verdammt interessantes Gimmick und eine sehr geile Idee für einen Charakter. Bin mal sehr gespannt, wie das noch weiter geht.....achja und falls du ein Neuling bist: Willkommen.....wenn du ein Veteran bist: Willkommen zurück

  3. #3
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    erinnert mich iwie zum einen an das Buch "Thor" von Wolfgang Holbein
    kann auf jeden fall interessant werden, mal gucken, was kommt
    aber eine frage hätte ich noch: warum zum teufel hat mich niemand zu dieser party eingeladen? XD

  4. #4
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    Genial und damit hier auch ein herzliches Willkommen an dich

  5. #5
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    Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

    Willkommen und bin schon gespannt, auf die Sachen, die in Zukunft kommen!